Liebe Leserinnen und Leser!
Der Herbst ist da! - Ich bin ein großer Freund dieser Jahreszeit: Noch einmal herrliche Sonnentage im September bei gemäßigten Temperaturen, buntes Laub auf den Wegen, der Dank für die reiche Ernte im Oktober…
Feste und Feiern verlagern sich allmählich wieder von draußen nach drinnen, die länger werdenden Abende laden zu unaufgeregter Innerlichkeit ein. Damit meine ich sowohl viele Aktivitäten, die sich ab jetzt wieder zunehmend in Innenräumen abspielen, in den Wohnzimmern, Kellern, Garagen usw., als auch ruhige Stunden des persönlichen Rückzugs zum Reflektieren von Fragen wie „Was ist mir wichtig im Leben? Wer sind meine Vorbilder? Auf wen höre ich, an wen halte ich mich? Wem vertraue ich?“ Gar nicht so einfach, da die passenden Antworten zu finden.
Mit den Worten „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.“ (Mt 7,15-20) warnt Jesus vor falschen Propheten. Etwas weiter gefasst, sind das auch die zahllosen Menschenfänger, Machtbesessenen, Besserwisser und Großaufsprecher unserer Tage, die uns tagtäglich zu beeinflussen versuchen, sei es virtuell-medial oder im echten Leben. Da den Überblick zu behalten, wer oder was gut ist oder böse, richtig oder falsch, ist mittlerweile ein wahrer Kraftakt. Denn vieles bedarf nicht nur eines oberflächlichen Blicks, sondern in einem längeren Prozess gewonnener tiefer Einsicht und Erkenntnis. Woher aber kann diese kommen?
Vielleicht tun wir gut daran, dieses Anliegen bewusst vor Gott zu bringen. Bitten wir IHN in diesen Wochen des abnehmenden Lichts um Zeiten der Ruhe und des Innehaltens, um geschärfte Sinne zur zuverlässigen Unterscheidung von Gut und Böse und um ein differenziertes Urteilsvermögen im Umgang mit unseren Mitmenschen - besonders mit denen, die anders denken oder handeln als wir!
Gesegnete, nachdenkliche Herbstwochen wünscht Ihnen
Ihr Pfarrer Michael Weck


